Gen Norden

Durch ein Gebüsch hindurch beobachtet er neugierig schon eine ganze Weile die Menschen, die auf den kleinen Waldpfaden durch den Wald laufen. Kichernd lauscht er den Worten des einen Mannes. Erschrocken hält er sich dann aber die Hand auf den Mund, weil sein Kichern etwas zu laut war.

Benommen tritt er hinter dem Busch hervor und murmelt verägert unverständliche Worte auf Elbisch. Seine graugrünen Augen betrachten die Truppe vor sich genaustens. Ehe er antwortet schaut er sich nach weiteren Menschen um. "Ein Waldelb, wer sonst, sollte sich in dem Wald des Gor-Draka-Gebirges rumtreiben? Mal abgesehen von den wenigen Wanderen, die sich dann doch hier nur verirren. Aber nun sagt mir, er seid ihr? Und warum lauft ihr so orientierunglos den kleinen Waldpfaden hinterher?", fragt er spitz und schaut den Mann an, der sein Kichern gehört hatte.

Er muss einmal kalt auflachen. "Na, na, na. Habe ich gesagt, dass ihr euch verirrt habt? Gewiss nicht. Ich habe nur gesagt, wer sich hier im Wald meistens rumtreibt", erwiedert er mit schelmischen Grinsen. "Aber wenn ihr euch nicht verirrt habt, warum steht ihr dann hier am ende eines kleinen Waldpfades? Ihr wollt sicher über einen der Gipfelpässe, nicht wahr? Nun jemand, der sich nicht 'verirrt' hat, kennt den Weg! Tahin, taha!"

Wütent musstert er Katano. Er schürzt die Lippen und meint kopfschüttelnd:"Wieso sollte ich euch helfen? Nein, nein. Nicht wenn ihr unhöfflich zu mir seid. Ich habe euch nichts getan." Bei einer Pause tritt er ganz dicht an Katano heran und schaut ihm tief in die Augen. "Sicherlich könnte der 'Kleine' euch helfen", zischt er so leise, dass nur Katano es hören kann. "Doch wie ihr Menschen mir, so ich euch, Kleiner!" Dann macht wieder einige Schritte zurück und mustert die Gruppe immernoch neugerig. Nur wenn sein Blick Katano streift wird er was finster.

Ein grollen kommt aus seinem Hals. "Nun denn, auf das ihr euch verirrt, oder euch bei der Bibliothek wieder findet, wo die Wachen sehr streng sind, vorallem, wenn dort Leute hingelangen, die nicht zum Elbenvolk gehören", zischt er nur und meint noch bevor er sich davon machen will:"Ich bin um einiges älter, als ich aussehen mag. Und ich hoffe, dass ich niemals wieder so unhöffliche Leute, wie ihr es seid antreffe!" Dann hüpft er wieder hinter den Busch und macht sich querfeld ein davon.
Auf einer Lichtung dreht er sich noch einmal um und ruft in den Wald:"Ihr werdet hier eh nie ohne die Hilfe eines Elben, der hier lebt raus kommen! NIE!!!" Schließlich setzt er sich an einen Baum und beginnt ein altes Elbenlied zu summen, um sich etwa Ruhe zu schaffen.

Er legt eine Hand auf die Erde und spürt die feinen Erschütterungen, die die Menschen mit ihrer Weiterreise erzeugen. Den Impulsen zufolgen auch noch in seine Richtung. Das kommt ihm gerade gelgen.
Schnell hüpft er wieder in einen Busch und läuft den Reisenden ein wenig endgegen, damit er sie wieder sehen kann. Wieder muss er über die Worte der beiden Männer, die scheinbar Hige und Katano heißen, kichern. Auf leisen Sohlen läuft er beinahe paralell mit ihnen mit.

Wieder tritt er hinter dem Busch hervor und verbeugt sich. "Tahin, taha. Jemand der Auren spüren kann. Ich habe seit der schwarzen Waldelbin keinen mehr getroffen, der dies kann", sagt er und dreht sich auf dem Absatz um, um wieder zu gehen.

Er zieht die Augenbrauen hoch. "Ob ich Raya gut kenne? War das eine Spaßfrage?", lachend dreht er sich wieder um. "Sie war das kleine Waldkind, was ich aufgenommen und mit in die Bibliothek genommen habe. Natürlich kenne ich sie gut! Und wer seid ihr, dass ihr die schwarze Elbin kennt?"

Er muss grinsen. "Überrascht, dass ich Rayas Lehrer war?", fragt er. "Wäre ich an eurer Stelle auch. Hehe." In seinen Augen spiegelt sich etwas wieder, was man auch manchmal in den Augen Rayas sehen kann: Schmerz aus vergangenen Tagen. Er seufzt und sagt:"Ja, das ist meine Raya. Stur und sprunghaft, aber auch ziemlich nett. Nehmt es ihr nicht übel, wenn sie manchmal herzlos wirkt oder ziemlich stur. Sie hat so eine schreckliche Vergangenheit... Aber es freut mich zu hören, dass es ihr gut geht. Es geht ihr doch gut, oder?" Hoffnungsvoll leuchten seine Augen die Truppe vor sich an.

Als Hige das Wort Nachtmahr erwähnt rümpft er die Nase. "Ja, sowas habe ich gehört. Sie soll Frieden mit den Nachtmahren geschlossen haben, was die Elbenkönige und Weisen in ziemliche Rage versetzt hat, das sie jetzt den Menschen nich helfen können...", sagt er und schaut Hige voller Zuversicht an. "Raya hat da zwar großen Mist gebaut, aber wie ich sie kenne, wird sie auch das wieder aus der Welt schaffen können." 'Hmmm... so so Raya... naja sie hatte schon immer eine Schwäche für die schwarzen Dinge dieser Welt. Kein Wunder, wenn sie selbst schwarze Magie in sich hat un die schwarze Waldelbe ist', denkt er und seufzt

Er schaut ebenso zurück. "Ich kann euch den Weg zu den Gipfeln zeigen, dann können wir weiter reden und ich halte euch nicht auf", sagt er und geht langsam ins Gestrüpp hinein. "Die Tatsache, dass Nachtmahre und Elben vor Jahrhunderten schon einen schrecklichen Krieg hatten und sich nun eignetlich hassen, macht es erstmals schwer. Die Nachtmahre sind starke Wesen, die man nicht unterschätzen sollte. Das Bündnis der Menschen kam eher zustande weil die Menschen wissen, das Elben eigentlich gute Krieger sind. Und somit hoffen die Menschen, nie angegriffen zu werden. Nachtmahre und Menschen hatten nie ein Bündnis, das war bei den Elben und Nachtmahren anders... Im 'Uralter' der Erde hatten sie einst ein Bündnis. Warum sich die Elben dennnoch nicht dazwischen stellen, kann ich euch nicht sagen, da müsstet ihr schon einen Elbenweisen oder so fragen."

"Freut mich, euch kennen zu lernen", sagt der Elb und klettert kurz auf einen Baum, um zu sehen, wo sein nächster anhaltspunkt ist. Als er wieder runtergehüpft ist sagt er:"Ich heiße Renas."